Bin gerade etwas im Herumprobieren, wie ich über die Winterwochen, mit praktisch null PV-Ertrag, über die Runden komme.
Leider stelle ich bei meiner EP600 (mit 4x B500, derzeit im single-mode) eine nicht unerhebliche Selbstentladung fest. Das Wenige was untertags gerade noch reingekommen, verschwindet praktisch aufgrund der Selbstentladung wieder von selber.

SOC Untergrenze habe ich derzeit auf 50% eingestellt, um immer eine Reserve für einen Blackout zu haben, allerdings geht die EP600 trotzdem mit der Zeit noch um etliches weiter runter ...
Gestern Abend also mit 50% Batteriestand über die App ausgeschalten, heute Vormittag nach 12 Stunden zeigt mir die App noch 45% Kapazität an. Das wären dann gut 10% Selbstentladung pro Tag, obwohl ich die EP600 ausgeschalten habe!
Ist das nicht zu viel Selbstentladung? Habt ihr das bei euch auch schon festgestellt/überprüft?

Welche Strategie macht jetzt in den Winterwochen Sinn? Der Wetterbericht meldet Schneefall, also kann ich PV vergessen, mit Netzstrom aufladen und wieder "verlieren" mag ich auch nicht.
Meine Überlegung daher, ich lade das Pack einmal komplett voll und schalte es dann komplett aus und zwar mit dem (grünen) Schalter an der B500. Dann sollte sie fast keine Selbstentladung haben (?) und ich habe bei einem Blackout noch immer meine Reserve, muss halt vorher wieder alles einschalten, wäre es mir aber wert.

Wie macht ihr das? Einfach immer auf ON lassen und mit Netzstrom die tägliche Selbstentladung ausgleichen (für nichts, außer den Stromkosten), oder auch einfach für die nächsten Wochen komplett OFF?
Wie hoch ist eure Selbstentladung im soft-off (per App), bzw. bei hard-off mittels grünem Batterieschalter?

Gruß
Sigi

Hallo Sigi,

bei mir (Süddeutschland, BW, unser Zuhause ist auf 800 Höhenmetern) liegt seit einigen Tagen viel Schnee. Die Solarzellen sind weiß bedeckt, es gibt keinen PV-Ertrag mehr, daran wird sich auch vorerst nichts ändern. Eine Schneeräumung auf dem Dach wäre zu gefährlich.

Deshalb sind EP600 und WR bei mir "hard" off, also alles komplett ausgeschalten nach der Anleitung im Handbuch inkl. Sicherungen aus.
Laut "Google" bleibt somit bei LIFEPO4 eine Selbstentladung von 1-5% pro Monat, abhängig vom Produkt und von der Lagerung. Kann selbst noch nichts dazu schreiben, hab die Kiste noch nicht wieder eingeschalten. Vor dem Ausschalten auf 50% SOC geladen.

Nun zum Eigenverbrauch:
Laut Bluetti sollen es 50 Watt pro Stunde sein. Das kann ich bestätigen, aber nur im "soft off" Betrieb mit Hauptschalter (AC-Schalter oder System Switch) OFF. Dann also eine gute kwh pro 24h bzw. circa 10% SOC (habe 2 * B500).

Im Normalbetrieb (AC ON) eher das Doppelte, also ca. 100 Watt bzw. gute zwei kwh pro 24h. Solche Werte wurden auch von anderen Usern berichtet. Mein Kumpel hat eine AC200max und auch das Ding hat einen ähnlichen Eigenverbrauch.

Wie bereits in einem anderen Thread geschrieben hätte ich erwartet dass die EP600 den MIN_SOC automatisch hält durch Laden aus dem Netz falls notwendig. Bluetti hat mir aber bestätigt dass dem nicht so ist. D.h. der SOC kann tatsächlich immer weiter fallen. Das finde ich nicht optimal gelöst weil es bedeutet dass man die Kiste im Winter aktiv im Auge behalten und ggf. explizit aufladen muss über die "Zeitsteuerung".

Im November, bevor der Schnee kam, habe ich die EP600 testweise nachts Soft-OFF und tagsüber ON laufen lassen. Das war dann hilfreich wenn der MIN_SOC bereits am Abend erreicht war. Damit nachts nur den halben Eigenverbrauch. An regnerischen Tagen hat sich das aber auch nicht gelohnt, komplett OFF wäre rein rechnerisch sinnvoller gewesen.

VG und ein schönes WE,
Daniel.

Hallo Jolandus,

im englischsprachigem Bluetti-Forum hat mir Bluetti den Eigenverbrauch mit ca. 60 W bei "soft off" angegeben.
Aber auch empfohlen, wenn ich sie aufgrund fehlender PV-Leistung abschalten will, nach Anleitung vorgehen und nach dem "soft off" (mittels grünem Button) unbedingt auch den Hauptschalter jeder Batterie auszuschalten.

Ich bin daher laut Anleitung vorgegangen und habe nach dem komplettem Abschalten jeder B500 auch noch die netzseitige Hauptsicherung ausgeschalten, sie also komplett vom Netz getrennt.
Werde in einigen Wochen (wenn dann hoffentlich PV-Seitig wieder was kommt) kontrollieren wie sich die Restkapazität entwickelt hat.

Für den Fall eines längeren Blackout kann ich sie wieder mit minimalem Aufwand hochfahren und die (hoffentlich für lang) abgespeicherte Restkapazität nutzen.

Gruß
Sigi

Hallo Sigi,

in der Zwischenzeit hatte ich die EP600 2 Wochen ganz ausgeschalten (hard off) und konnte in diesem halben Monat kaum Selbstentladung feststellen (SOC vorher 50% und nachher 49%). Vermutlich wird es also auf 1-2% pro Monat hinauslaufen.

VG von Daniel.

P.S:
Möchte mich nochmals bei allen bedanken die hier etwas schreiben! Habe schon sehr von den Infos und Tips aus diesem Forum profitieren können :-)

Hallo zusammen,

aufgrund des geringen Stromertrags im Winter schalte ich die EP600 zur Zeit morgens ein und abends wieder aus (hard off).

Haltet Ihr das häufige Ein- und Ausschalten für problemlos oder kann sich das negativ auf die Technik auswirken?

Vielen Dank für Eure Meinungen im Voraus,
VG von Daniel.

Hallo Daniel,

ich glaube so richtig wissen wird das nur BLUETTI selbst ;-)
Die letzten Wochen bin ich auch fast täglich in die Garage runter, in der Früh Alles ON und am Abend, bei SOC Minimum wieder runter und hard-off (wegen dem Eigenverbrauch vom Inverter)

Ob die Technik das "lange" mitmacht? Keine Ahnung, der Elektronik sollte es nicht so viel ausmachen, da hätte ich eher Sorge wenn ich im Sommer bei vollem PV Ertrag die Batterien immer auf 100% auflade. Die Batterien werden das nicht für immer mitmachen, da wären 80% idealer ...

Was die restliche Technik angeht, beim Ausschalten der Batterien (grüner Taster) hört man das Klacken von einem Leistungrelais (Schütz). Jetzt weiß ich natürlich nicht was verbaut ist, aber bei den "gängigen" Schütz(en) liest man von 1 - 10 Millionen Schaltspielen (ON/OFF) bei Nennstrom! Da ich vorher die EP bereits heruntergefahren habe, gehe ich nur mehr von einem Mindeststrom aus, der die Kontakte sicher nicht belastet.

Bleiben wir also bei ca. 1 Millionen Schaltspielen, dann könnte ich die Batterien täglich (!) für die nächsten 2.500 Jahre ein- und wieder ausschalten ... reicht mir vorerst mal für die paar Wochen im Winter ...

SG
Sigi